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Der Biber als Landschaftsarchitekt und wichtiger Biodiversitätsförderer

Foto an der Limmat in Untersiggenthal, 08.04.2023

Was schon die frühen Aktivisten und Aktivistinnen, die sich für die Wiedereinbürgerung des Bibers eingesetzt haben, wussten, das lässt sich heute nicht mehr leugnen: der Biber trägt sichtbar zur Aufwertung von Lebensraum und der Biodiversität rund um Gewässer bei.

Ein schönes Beispiel ist der Biberdamm beim Birdlife Zentrum am Klingnauer Stausee. So beschreibt Thomas Amsler vom Kanton Aargau, dass durch den Damm die Menge der Ale im Bach zugenommen hat, was wiederum den Eisvogel anlockt und einen attraktiven Lebensraum für Insekten und Amphibien darstellt.

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So wird auch im Konzept Biber des Bafu (2016) beschrieben, dass die durch den Biber geschaffene Strukturvielfalt wertvolle Lebensräume für Jungfische entstehen lassen kann. Durch das Stauen des Wassers können sogenannte Biberteiche entstehen. In diesen sammeln sich Nährstoffe und das Wasser erwärmt sich stärker als das umgebende Fliessgewässer. Gerade Larven von Wasserinsekten profitieren hiervon (Rutishauser, Lakerveld und Angst 2013, 2). Doch auch an Land profitieren Insekten vom Nager. Durch das Fällen der Bäume entstehen Lichtungen, welche zu offenen und trockenen Flächen im Gebiet führen, was z.B. Wildbienen sehr gelegen kommt. Auch die Erhöhung der Totholzmenge durch die Tätigkeiten des Bibers hat einen Einfluss auf verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Rutishauser, Lakerveld und Angst (2013) identifizieren gleich sieben Akteure in unserer Natur, die vom Biber profitieren: Vögel, Fledermäuse, Amphibien, Fische, Reptilien, Libellen, Pflanzen.

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Doch seine Fähigkeiten in der Landschaftsgestaltung gehen über dies hinaus. So kann Wasser in den entstehenden Biberteichen dazu beitragen, den Grundwasserspiegel aufzufüllen (Zahner 2013, 16). Und auch in Verbindung mit Hochwasser entwicklelt sich mit den Biberdämmen ein sehr dynamisches System. So können Biberdämme und – teiche Hochwasserspitzen dämpfen. Und andererseits tragen Hochwasser dazu bei, dass Biberdämme nicht für die Ewigkeit halten. Dadurch wird der Biber wieder dazu angehalten, neue Dämme zu bauen, welche wiederum die Landschaft und verschiedene Arten vor Ort beeinflussen (Interview mit Thomas Amsler, 06.06.2023).

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Auf diesem Foto, welches bei Umiken entlang der Aare aufgenommen wurde, sehen wir eine so genannte Biberrutsche. Das sind Stellen, an welchen der Biber regelmässig das Wasser verlässt und wieder einsteigt. Auch solche kleine Veränderungen haben einen Einfluss auf die Arten vor Ort. (Foto vom 27.05.2023)

Quellen:

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Bundesamt für Umwelt BAFU. 2016. "Konzept Biber Schweiz, Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz". 05.09.2016

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Rutishauser, Marianne, Lakerveld, Peter und Angst, Christof. 2013. "Der Biber – ein Landschaftsgestalter für die Artenvielfalt". Herausgeber: Hallo Biber! Mittelland und Biberfachstelle (BAFU). http://www.biberfachstelle-bl.ch/pdf/Biber_Artenvielfalt.pdf

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Zahner, Volker. 2013. "Hat der Biber Einfluss auf Wasserhaushalt und Hochwasser?". Natur & Land Nr. 3: 15-17

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